Anionenlücke
Material
3 ml Serum
Normbereich
Der Referenzbereich beträgt 8 - 16 mmol/l
Informationen
Man bezeichnet die Differenz zwischen Natrium-, Chlorid- und Bikarbonat-Wert man als Anionenlücke. Die Berechnung der Anionenlücke erfolgt also folgendermaßen: Anionenlücke = Natrium - Chlorid - Bicarbonat (Einheiten: mmol/l). Die Anionenlücke dient, die Ursache einer Übersäuerung (=Azidose) des Blutes zu finden und bei Vergiftungen Hinweise auf die Ursache zu geben. Sie wird durch die nur aufwendig und daher seltener gemessenen Anionen Proteinat, Phosphat, Laktat, Sulfat etc. bedingt.Überwiegen bei bestimmten Erkrankungen die Anionen (Natrium kleiner als die Summe aus Chlorid und Bicarbonat), bezeichnet man diese als "negative Anionenlücke". Eine Erhöhung der Anionenlücke weist auf vermehrte Konzentrationen organischer Säuren wie Lactat oder Acetat hin, die Bikarbonat verdrängen und durch Chlorid nicht ersetzt werden können.Die Berechnung der Anionenlücke ist bei der Diagnose von metabolischen Azidosen innerhalb gemischter Säure-Basen-Störungen, bei denen die Werte der Blutgasanalyse allein nicht hinweisend sind, von besonderer Bedeutung.Bei einer metabolische Azidose, z.B. durch mangelnde Ausscheidung von Protonen im Rahmen eines Nierenversagens oder bei einem Abfall des Bikarbonats, meist bei Diarrhöe, wird die Anionenlücke größer (Sub-traktionsazidose). Entsprechendes gilt beim Anfall von Säureaquivalenten (Ketoazidose, Laktatazidose, Intoxikation mit Salizylaten) als Additionsazidose. Bei hyperchlorämischen Azidosen bleibt die Anionenlücke normal.
Informationsstand
01.01.2016