BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)

Material

EDTA-Blut

Normbereich

Mann < 15 mm/1h
Frau < 20 mm/1h

Methodik

Kapillar-Mikrophotometer

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit ist ein unspezifischer Suchtest, der Hinweise auf das Bestehen verschiedener Erkrankungen liefert. Erfasst wird eine pathologische Zusammensetzung von Proteinen, vor allem von Akut-Phase-Proteinen, von Immunglobulinen und Immunkomplexen.  Erhöhte Werte finden sich bei allen Entzündungen, Karzinomen, Leukämien, Anämien, Plasmozytom ("Sturzsenkung") u.a..

Die BSG wird mit einer optischen Kapillar-Messmethode aus dem EDTA-Blut bestimmt, welches für das Blutbild verwendet wird. In der Messkapillaren wird photometrisch das Durchlicht der Probe gemessen. Beim Vorliegen von Akut-Phase-Proteinen wird das negative Außenpotential der Erythrozyten aufgehoben. Folge ist eine schnellere Aggregatbildung der Erythrozyten, die photometrisch gemessen wird und an dem Ein-Stunden-Wert der Westergren-Methode kalibriert wurde. Durch die höhere Probenstabilität von bis zu 24 Stunden, der besseren Reproduzierbarkeit und der Möglichkeit eines Transportes in ein peripheres Labor bietet diese Methode eindeutige Vorteile. Weitere Unterschiede dieser Methode gegenüber der nach Westergren bestehen in der Unabhängigkeit von der Raumtemperatur und vom Hämatokrit, d.h. allein aufgrund einer Anämie kommt es nicht zur Senkungsbeschleunigung. Die "Sturzsenkung" ist ein Phänomen bei der klassischen Senkung, das bei Plasmozytompatienten nach ca. 30 - 45 Minuten auftritt und sich bei der Kapillarmessmethode nicht beobachten lässt. Die Angabe der BSG im EDTA-Blut erfolgt als 1 h Wert, der 2 Stunden-Wert entfällt, da er die Aussagekraft nicht erhöht.

Indikationen

Informationsstand

18.05.2022

Zuruck zur Untersuchungen