DMPS-(Dimaval ®)-Test
Präanalytik
Patient sollte nüchtern sein.
1. Vor DMPS-Gabe ca. 20 - 50 ml Spontanurin gewinnen, Probenbehälter mit "U 1" beschriften
2. Danach Blase vollständig entleeren
3. Orale Gabe von 300 mg DMPS (Kapsel) mit ca. 100 - 200 ml Wasser oder Tee
4. Nach 2 h weitere 20 - 50 ml Urin gewinnen, Probe mit "U 2" beschriften.
Material
10ml Urin
Normbereich
siehe Befundbericht
Methodik
ICP-MS
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Aufgrund der Eigenschaft von bestimmten Schwermetallen sich im Gewebe und in den Organen anzulagern, kann neben einer Vollblut- oder Urinanalyse auch ein Mobilisationstest mit DMPS durchgeführt werden. 2,3-Dimercaptopropan-1-sulfonsäure, Natriumsalz (DMPS, Dimaval ®) besitzt die chemische Eigenschaft extrazellulär liegende Schwermetalle zu binden und in wasserlösliche Komplexe umzuwandeln, welche dann renal ausgeschieden werden. Dieses Verfahren kann diagnostisch zur Ermittlung individueller Schwermetalldepots und als Ausleitungstherapie bei Schwermetallvergiftungen eingesetzt werden. DMPS geht dabei mit folgenden Metallen in absteigender Affinität eine Bindung ein Zn > Cu > As > Hg > Pb > Sn > Fe > Cd > Ni > Cr. Eingesetzt wird der DMPS-Mobilisationstest größtenteils zur Ermittlung der chronisch-toxischen Belastung von Quecksilber verursacht durch z. B. Amalgamfüllungen. Bei dieser spezifischen Fragestellung, sollte aufgrund der unterschiedlichen Affinität von DMPS zu anderen Metallen, auch die Elemente Kupfer, Zink und Selen mitbestimmt werden. Dies ermöglicht eine einheitliche Beurteilung und reduziert die Wahrscheinlichkeit falsch negativer Quecksilber Ergebnisse. Der DMPS-Test gehört zu der Gruppe der Funktionsteste und sollte aufgrund der möglichen Nebenwirkungen immer im Rahmen einer ärztlichen Beratung und Betreuung durchgeführt werden.
Indikationen
- siehe auch Amalgam
- siehe auch Quecksilber-Intoxikation
Informationsstand
19.05.2021