Erythropoetin (EPO)

Präanalytik

Bitte kein EDTA-Blut verwenden --> verfälscht die Ergebnisse. 

Abnahme sollte möglichst immer zu einem festgelegten Zeitpunkt abgenommen werden, wir empfehlen Morgens. 

Proben, die Biotin in einer Konzentration von 5 ng/mL enthalten, zeigen eine Veränderung der Ergebnisse von kleiner oder gleich 10%. Höhere Biotinkonzentrationen können zu falsch niedrigeren Ergebnissen führen.

Material

Serum: 2 mL 

Heparin-Plasma: 2 mL 

Normbereich

normal:  5,4 -31,0 U/mL

 

 

Methodik

Chemi-Lumineszenz-Immuno-Assay (CLIA)

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Indikation: Anämie, bestimmte Tumorformen sowie die Differentialdiagnose zwischen Polyglobulie und Polycythaemia vera
Erythropoetin zählt zur Klasse der Glykoproteohormone. Es besteht zu 60% aus einem Protein- und zu 40% aus einem Kohlenhydratanteil. Der Proteinanteil bestimmt die Aktivität, der Kohlenhydratanteil die pharmakologische Wirksamkeit. Erythropoetin wird größtenteils in der Niere, aber auch zu ca. 10-20% in der Leber gebildet und steht in einem direkten Zusammenhang mit der Bildung der roten Blutkörperchen. Erhöhte Erythropoetinspiegel führen zu einer gesteigerten Produktion der Erythrozyten, erkennbar an einer Retikulozytose und einem Anstieg des Hämatokrits, während niedrige Spiegel mit einer Vermin-derung der Erythrozytenmasse assoziiert sind. Bei einer Gewebehypoxie kommt es regulatorisch zu einer Erhöhung der Erythropoetinkonzentration und damit zu einer sekundären Polyglobulie. Ursachen ei-ner solchen Hypoxie bestehen in einem vermindertem O2-Gehalt im arteriellen Blut, Blutverteilungsstörungen und erhöhtem O2-Verbrauch des Gewebes. Ein entsprechender Rezeptor, der für die Regulation der renalen Synthese verantwortlich ist, wird in der Niere vermutet. Ein Mangel an Erythropoetin führt zu einer Verringerung der Erythrozytenmasse und damit zu einer normozytären, normochromen Anämie. Eine terminale Niereninsuffizienz kann eine solche veringerte Erythropoetinbildung verursachen.Bei den symptomatischen Polyglobulien führt eine vermehrte Erythropoetinbildung zu einer konsekutiven Steigerung des roten Zellvolumens. Dagegen ist die Vermehrung der Erythrozyten bei der Polycythaemia vera als myeloproliferativem Syndrom autonom, das Erythropoetin ist eher vermindert.Einige Tumoren induzieren sekundär eine Erhöhung des Erythropoetins. Dazu gehören das Hypernephrom und bestimmte Formen des Bronchialkarzinoms. Indikationen für die Bestimmung des Erythropoetins sind demnach alle unklaren Formen einer Anämie, bestimmte Tumorformen sowie die Differentialdiagnose zwischen Polyglobulie und Polycythaemia vera.

Indikationen

Informationsstand

04.03.2022

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