Erythrozyten im Urin
Präanalytik
frisches Material einsetzen
Material
10 mL Urin
Normbereich
siehe Befundbericht
Methodik
Mikroskopie aus Untersuchungsmaterial, Teststreifen
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Befinden sich zu viele Erythrozyten im Urin, liegt eine Hämaturie vor. Eine Rotfärbung des Urins deutet bereits auf eine solche Hämaturie hin. Sie lässt sich auf schnellem Weg mit der Teststreifenmethode nachweisen. Bei der mikroskopischen Abklärung einer Hämaturie wird vor allem das Aussehen der vorhandenen Erythrozyten beurteilt, da dieses ein Hinweis auf die Art der zu Grunde liegenden Erkrankung ist. So finden sich dysmorphe Erythrozyten vorwiegend bei Erkrankungen der Nieren (glomeruläre Nierenerkrankungen). Dabei handelt es sich um deformierte Erythrozyten, die an Mickymausköpfe erinnern. Diese Erythrozyten mit sog. Ohren entstehen, wenn die roten Blutkörperchen durch die Basalmembran dringen. Finden sich in einem Urin mit Mikrohämaturie mehr als 70% dysmorphe Erythrozyten, so ist ein glomerulärer Ursprung der Blutung wahrscheinlich. Unauffällig aussehende (isomorphe oder eumorphe) rote Blutkörperchen im Urin sprechen dagegen eher für eine Erkrankung der ableitenden Harnwege, z.B. Tumoren oder mechanische Verletzungen. In jedem Fall muss die Ursache einer vorliegenden Hämaturie genau abgeklärt werden.
Informationsstand
23.05.2022