Kochsalz-Belastungstest (Hyperaldosteronismus)
Präanalytik
Testbeginn morgens nach 8 Std. liegen, der Test wird am besten zwischen 8 und 12 Uhr morgens am liegenden Patienten durchgeführt. Eine vor Testbeginn bestehende Hypokaliämie kann durch die kaliumfreie Volumenzugabe verstärkt werden, daher ggf. vorher ausgleichen bzw. überwachen. Wie beim ARQ-Screening sollten Medikamente möglichst pausiert werden (siehe Aldosteron-Renin-Quotient).
Die Proben sollten taggleich ins Labor geschickt werden.
Kontraindikation (rel.): Schwer kontrollierbare Hypertonie, fortgeschrittene Nieren- und Herzinsuffizienz.
Material
1 ml Serum
1 ml EDTA-Blut
Normbereich
physiologisch: Abfall von Aldosteron auf Werte < 50 pg/ml.
Graubereich: 50 - 100 pg/ml
Werte > 100 pg/ml sprechen für das Vorliegen eines primären Hyperaldosteronismus
Methodik
CLIA
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Indikation: Abklärung eines erhöhten Aldosteron-Renin-Quotienten bei V.a. einen Hyperaldosteronismus. Der Kochsalz-Infusionstest wird als first-line-Bestätigungstest empfohlen.
Durchführung:
Legen einer 18G-Kanüle.
1. basale Blutentnahme zur Bestimmung von Aldosteron und Renin (0 min).
ca 1 Std. nach legen der Kanüle Beginn mit der Infusion von 2l 0,9%-NaCl-Lösung (500ml/Std.) begonnen.
2. Blutentnahme nach 4 Std., Bestimmung von Aldosteron und Renin (4 Std).
Physiologie: Durch kurzfristige Volumenbelastung wird physiologisch Renin und damit auch Aldosteron supprimiert. Bei einem Hyperaldosteronismus wird diese Suppression aufgehoben.
Der Test zeigt eine ca. 90% Spezifität (bei cutoff > 100 pg/ml). Die Sensitivität wurde mit ca. 90% für die klassische Form (APA, Aldosteron produzierendes Adenom) beschrieben. Die Sensitivität für den IHA (idiopathischer Hyperaldosteronismus) mit Normokaliämie liegt dagegen bei ca. 50%.
Informationsstand
12.01.2024