Methämoglobin
Präanalytik
Schneller Probentransport oder Blutentnahme im Labor
Material
2 ml EDTA-Blut (frisch, sofortiger Transport)
Normbereich
Normbereich: 0,2 - 1%.
Methodik
Photometrisch
Informationen
Indikation: Hereditäre oder toxische Methämoglobinämien
Methämoglobin (Met-Hb) ist ein Hämoglobinderivat (Dyshämoglobien), in dem sonst das zweiwertige Eisenion zu dreiwertigem Eisen oxidiert wurde. Methämoglobin wird durch die Methämoglobin-Reduktase zu Hämoglobin reduziert, daher bleibt der Methämoglobinanteil gewöhnlich unter 1,5 %. Säuglinge reagieren besonders empfindlich gegenüber Methämoglobinbildnern, da in den ersten sechs Monaten die Aktivität der Methämoglobin-Reduktase noch nicht voll ausgeprägt ist.\r\nVergiftungen durch Oxidationsmittel wie Nitriten, Wasserstoffperoxid oder aromatische Amino- und Nitroverbindungen wie z. B. Anilin bzw. Nitrobenzol induzieren die Bildung von Methämoglobin. Weitere potenzielle Methämoglobinbildner sind diverse Medikament wie Dapson, Prilocain, Sulfonamide, Nitroglycerin, Nitroprussid und Stickstoffmonoxid. Genetisch bedingt können erhöhte Methämoglobinanteile auch durch ein abnormes Hämoglobin (Hb-M) bedingt sein. Dabei bedingt der Austausch der für die Hämbindung verantwortlichen Aminosäuren in der Gegend des Häms die leicht oxidierbaren HbM-Varianten, deren Hämoglobin funktionsuntüchtig ist. Ab einem Methämoglobinanteil von 15 bis 20 % zeigt sich klinisch ein Sauerstoffmangel mit Zyanose von Haut und Fingernägel, Atemnot, Kopfschmerzen und als Anzeichen des zunehmenden Sauerstoffmangels im Gehirn Verwirrtheit, Schwindel und Bewusstseinsstörungen bis zum Bewusstseinsverlust. Werte zwischen 60 und 80 % können zum Tod führen.
Informationsstand
14.08.2017