Mycoplasma genitalium-DNA-Direktnachweis (PCR)
Präanalytik
Bei Transport ins Labor innerhalb von 24 h kann das Material bei Raumtemperatur aufbewahrt und transportiert werden. Sollte eine Zwischenlagerung vor Abholung erforderlich sein, dann bitte im Kühlschrank aufbewahren.
Material
Erststrahl-Urin (idealerweise Erststrahl-Morgenurin), Abstriche (trocken oder in flüssigem Virustransportmedium, KEINE Abstriche in mikrobiologischen Gelröhrchen), Sperma, Punktate
Normbereich
negativ
Achtung: Urogenital-Schleimhäute gesunder Menschen können asymptomatische Besiedelungen mit Mycoplasma genitalium aufweisen. Die Indikation einer Antibiotikatherapie ist daher im Kontext der Klinik und/oder einer eventuell bestehenden Schwangerschaft zu evaluieren.
Methodik
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Mycoplasmen sind eine Gattung zellwandloser Bakterien und gehören zusammen mit den Ureaplasmen zur Familie der Mycoplasmataceae. Urogenital-Schleimhäute gesunder Menschen können asymptomatische Besiedelungen mit Mycoplasma genitalium aufweisen, Mycoplasma genitalium kann aber auch Ursache folgender Klinik sein: Männer – Urethritis (10-35% der nicht-Chlamydien und -Gonokokken-Infektionen), Frauen: Zervizitis und PID (10-25%); Urethritis, Spontanaborte und Frühgeburten sind beschrieben, aber ohne ausreichende Evidenz. Eine Therapie sollte aufgrund steigender Resistenzraten nur bei klinischer Symptomatik erfolgen: Doxycyclin (Heilungsrate 30-40%), Azithromycin (Heilungsrate 85-95%), Moxifloxacin Second-Line (Europäischer Leitlinie (JS Jensen et. al. 2021)). Betalaktam-Antibiotika sind aufgrund der fehlenden Zellwand der Mycoplasmen nicht effektiv! Eine kulturelle Resistenzbestimmung ist nicht etabliert.
Die Mycoplasma genitalium-PCR ist Bestandteil des Multiplex PCR Panels für sexuell übertragbare Krankheitserreger, siehe Multiplex-PCR STD.
Informationsstand
03.03.2023