Osmolalität
Material
0,5 ml Serum/Plasma
10 mL eines 24h-Urins
Normbereich
Serum/Plasma:
Erwachsene: 280-300 mosmol/kg
Säugling 260-275 mosmol/kg
24-Stunden-Sammelurin:
50 -1400 mosmol/kg
Standardisierter Durstversuch:
Osmolalität > 800 mosmol/kg
Methodik
Osmometrie
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Indikation: Hyper- oder Hyponatriämie, die Prüfungen der ADH-Funktion, toxikologische Fragestellungen sowie die frühzeitige Erkennung eines Nieren- oder Leberversagens. Eine Bestimmung der Osmolalität des Urins sollte bei allen poly- und oligurischen Zuständen durchgeführt werden und ist der Dichtebestimmung grundsätzlich überlegen. Mittels des standardisierten Durstversuchs läßt sich die Konzentrationsfähigkeit der Niere eindeutig bestimmen.
Unter Osmolalität versteht man die Konzentration aller osmotisch aktiven, gelösten Teilchen in einem Kilogramm einer Körperflüssigkeit. Hierbei spielt insbesondere die Konzentration von Natrium, Glukose und Harnstoff eine Rolle. An Hand dieser Parameter läßt sich eine berechnete, theoretische Osmolalität des Serums ermitteln. Ist die Differenz größer als 10 mosmol/kg so spricht man von einer osmotischen Lücke. Hyperosmolalität des Serums kann in der Folge von massiven Flüssigkeitsverlusten auftreten und ist in den meisten Fällen mit einer Hypernatriämie vergesellschaftet. Beim Diabetes mellitus kann es durch die Kombination von extrem hohen Blutzuckerwerten mit massiver Hypernatriämie ebenfalls zu einer Hyperosmolalität kommen. Alkoholintoxikationen und andere Vergiftungen können ebenfalls eine exogene Hyperosmolalität bedingen.Deviationen nach unten beruhen in der Regel auf Natriumverlusten. Diese können einmal exogen durch Infusionen salzfreier Lösungen bedingt sein, aber auch beim Nierenisuffizienten kann eine erhöhte Natriumausscheidung zu einer Hypoosmolalität führen. Entsprechendes gilt für eine erhöhte Absorption von freiem Wasser z.B. bei Nebenniereninsuffizienz oder unkontrollierter Ausscheidung von ADH.Eine Hyperosmolalität des Urins wird durch eine verminderte Wasserausscheidung bedingt und sollte im Zusammenhang mit der Osmolalität sowie den Elektrolytkonzentrationen im Serum beurteilt werden. Fixierte Hypoosmolalität des Urins weist auf eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit der Niere hin und kann im standardisierten Durstversuch (12-h Dursten, gleichzeitiges Sammeln des Urins) provo-ziert werden. Ursache einer osmotischen Lücke sind häufig Äthanolvergiftungen, in Frage kommen aber auch Infusionen mit anderen osmotisch wirksamen Lösungen.
Indikationen
- siehe auch Diabetes insipidus
- siehe auch Nierenfunktion
- siehe auch Polydipsie
Informationsstand
03.03.2022