p53-Autoantikörper
Präanalytik
Untersuchung wurde zum 01.09.2023 eingestellt, da die Reagenzien nicht mehr lieferbar sind.
Informationen
Das p53-Gen kodiert das zelluläre Phosphoprotein p53, benannnt aufgrund der scheinbaren Molekularmasse von 53 kDa, das als Wachstumssuppressor-Protein Proliferationsvorgängen der Zelle mitreguliert, insbesondere die Kontrolle des Zellzyklus, die DNA-Reparatur und -Synthese, die zellulären Differenzierung und den programmierten Zelltod. Mutationen des 53-Gens resultieren in einem Verlust der Wachstumskontrollfunktion des p53-Proteins mit der Folge einer unkontrollierten Proliferation. In menschlichen Tumoren findet man abhängig von der Tumorart bis zu 50 % der Fälle ein von einer Mutation betroffen oder ganz verloren gegangenes p-53-Gen. Das durch Mutation im Tumorgewebe veränderte p53-Protein ruft bei ca.10-30 % der Patienten eine Antikörperantwort gegen p53 hervor. Je höher also die Mutationsrate von p53 der Tumoren ist, desto wahrscheinlicher ist auch der Nachweis von Autoantikörpern gegen p53. p53-Autoantikörper können somit bei fast allen Tumorerkrankungen nachgewiesen werden, der Prozentsatz positiver Befunde bei den verschiedenen Tumorarten variiert jedoch.Da p53-Autoantikörper ausschließlich bei Tumorpatienten mit Mutationen des 53-Gens gefunden werden, ist ein positiver Befund ein deutlicher Hinweis das Vorliegen einer Tumorerkrankung, ein negativer Befund schließt eine Tumorerkrankung jedoch auch nicht aus. p53 ist damit ein sehr spezifischer - ohne Hinweis auf die Art des Tumors - aber wenig sensitiver Marker. Hohe p53-Mutationsrate mit Bildung von Autoantikörper gegen p53 zeigen beispielsweise Bronchial- und Pankreaskarzinome. Sie können bei schlecht diagnostizierbaren Tumoren (z.B. Lungentumore, Pankreastumore) zur Erhöhung der Sensitivität der klassischen Tumormarker, zur Nachsorge von behandelten Tumorerkrankungen mit p53-Mutation oder zur Differenzierung unklarer chronischer/maligner Erkrankungen eingesetzt werden.
Informationsstand
06.09.2023