Parvovirus-B19-Ak (Ringelröteln)
Material
2 ml Serum
Normbereich
siehe Befundbericht
Methodik
Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA)
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Ringelröteln (Erythema infectiosum) ist eine Kinderkrankheit mit relativ mildem Verlauf, hervorgerufen durch das Parvovirus-B19. Die Inkubationszeit beträgt ca. 14 Tage. Charakteristisch ist das fleckige Exanthem im Gesicht mit Übergehen auf die Streckseiten der Extremitäten. Typisch ist das girlandenförmige Aussehen des Exanthems. Sonsige Symptome: begleitende Lymphknotenschwellungen, grippale Erscheinungen sowie Fieber, Juckreiz, Myalgien und Kopfschmerzen in der Prodromalzeit. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 10 und 20 Tagen, eine Virämie besteht zwischen dem 3. und 16. Tag. Arthropathie: Vor allem bei Erkrankungen im Erwachsenenalter kann die Infektion mit Parvovirus-B19 zu lang andauernden Arthralgien und Arthitiden von Knie-, Hand- und Fingergelenken führen, die differentialdiagnostisch von der chronischen Polyarthritis abzugrenzen sind. Aplastische Krise: Bei chronisch hämolytischen Anämien kann ein Parvovirus-B19-Befall zu aplastischen Krisen führen (z.B. bei Sichelzellanämie, Thalassämien, hereditäre Sphärozytose). Ebenso betroffen sind immundefiziente Patienten, z.B. mit HIV-Infektion oder anderen erworbenen oder angeborenen Immunmangelsyndromen.Fetopathie: Bei Erstinfektion in der Schwangerschaft kann es zur diaplazentaren Übertragung des Parvovirus-B19 auf den Feten kommen. Die Latenzzeit zwischen Beginn der Infektion und der fetalen Symptomatik beträgt bis zu 80 Tagen. In ca. 30 % der Fälle kommt es zum Hydrops fetalis bzw. zum Abort. Durch Nachweis von Parvovirus-B19 - spezifischen IgG- und IgM-AK im ELISA-Verfahren kann zwischen "noch Empfänglichkeit", "Immunität" und "frische Infektion" unterschieden werden. Bei einer frischen Infektion können nach frühestens 2 Wochen IgM-AK nachgewiesen werden. Daher sollte bei einer fraglichen Infektion ein AK-Status erhoben werden, da durch Immunglobulingabe eine passive Immunisierung versucht werden kann. Eine spezifische antivirale Therapie steht nicht zur Verfügung, eine Postexpositionsprophylaxe durch Immunglobulingabe kann bei fehlender Immunität versucht werden.
Informationsstand
16.04.2023