Protein C-Mangel, hereditär (Genotypisierung PROC)

Präanalytik

Einwilligungserklärung des Patienten einholen

Material

2 ml EDTA-Blut

Methodik

Sanger-Sequenzierung

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Der hereditäre Protein-C-Mangel ist eine autosomal dominant vererbte Erkrankung. Abhängig von der Bevölkerung findet man mit einer Häufigkeit von 1: 30000 bis 1: 15000 eine erbliche Thromboseneigung, die zumeist auf heterozygoten Mutationen im Protein-C-Gen (PROC-Gen) beruht. In Familien mit erblichem Protein-C-Mangel ist das Thromboserisiko der heterozygoten Genträger für eine Protein-C-Mutation mindestens zehnmal höher als das der Normalbevölkerung. Es gibt zwei verschiedene Formen der Krankheit. Der Typ-I-Mangel (echter Protein-C- Mangel) ist durch eine gleichermaßen verminderte Protein C-Aktivität und einen Protein C Antigenspiegel charakterisiert, während der Typ-II-Mangel (Protein-C-Defekt) eine verminderte Aktivität bei annähernd normalen Antigenspiegeln aufweist. Bei betroffenen Patienten liegen die Mutationen, die im gesamten Gen auftreten können, meist heterozygot vor. Nicht alle Mutationsträger werden symptomatisch. Patienten mit homozygoten oder gemischt heterozygoten Mutationen kommen extrem selten vor und sind meistens sehr viel schwerer betroffen. Sind keine Protein C-Spiegel messbar, wird die Krankheit als lebensbedrohendes Purpura fulminans-ähnliches Syndrom oder in Form von massiv auftretenden venösen Thrombosen kurz nach der Geburt diagnostiziert. Eine Behandlung mit Protein C-Konzentrat oder kombiniertem Faktor IX-/Protein C-Konzentrat muss dann umgehend erfolgen.

Zum Nachweis pathogener Mutationen werden die Exons 1 bis 9 des PROC-Gens sequenziert und die Patientensequenz wird mit einer Referenzsequenz abgeglichen.

Informationsstand

04.01.2023

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