PVL (Panton-Valentine Leukocidine)
Material
Abstrich
Normbereich
negativ
Methodik
Kultur mit anschließender PCR
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Hochpathogene S. aureus-Stämme: cMRSA, PVL-positive S. aureus, Staphylococcus aureus ist häufig für eitrige Haut- und Weichteil-infektionen (Impetigo contagiosa, Follikulitis, Furunkel, Karbunkel) verantwortlich, verursacht aber auch Abszessen in inneren Organen, lebensbedrohliche Septikämien und Atemwegsinfektionen. Die Übertragung erfolgt meist durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch. Bei bis zu 40% der Bevölkerung lässt sich ein meist wenig pathogener und virulenter S. aureus-Stamm zumindest passager in der Nase nachweisen. Seit geraumer Zeit werden nicht nur in Deutschland Stämme von S. aureus nachgewisen, die einen zusätzlichen speziellen Pathogenitätsfaktor aufweisen. Bei dem sog. Panton-Valentine-Leukozidin (PVL) handelt es sich um ein porenbildendes Toxin, das S. aureus die Zerstörung der Leukozyten ermöglicht. Eine Infektion mit PVL-positiven Staphylococcus-aureus-Stämmen verursacht rezidivierende tiefe Haut- und Weichteilinfektionen, oft ohne ausgeprägte Eiterbildung oder erkennbare Eintrittspforte, in seltenen Fällen nekrotisierende Pneumonien. Wenn ein solcher PVL-positiver S. aureus gleichzeitig Methicillin-Resistenz (MRSA) aufweist, zeigt sich neben der ausgeprägten Virulenz eine hochgradigen Antibiotikaresistenz; man bezeichnet solche Stämme auch als community acquired MRSA (cMRSA, caMRSA), da diese im Gegensatz zu den herkömmlichen MRSA-Stämmen auch außerhalb des Hospitalmilieus auftreten können. Phänotypisch oder biochemisch lassen sich diese Stämme nicht von "normalen S. aureus" abgrenzen. Die Bestätigung eines solch PVL-positiven Staphylococcus-aureus erfolgt daher mittels PCR aus der Kultur.
Informationsstand
15.01.2024