Thrombozytenfunktionstest (Thrombozytenaggregation nach BORN)
Präanalytik
Die Proben sollten spätestens zwei Stunden nach der Entnahme im Labor eintreffen, bitte möglichst telefonische Voranmeldung. Nach 17:00 Uhr eintreffende Proben können sonst nicht bearbeitet werden. Bitte immer die Fragestellung und Medikation angeben.
Bitte beachten Sie dass korrekte Mischungsverhältnis.
Material
4x Abnahmeröhrchen Citratblut (frisch)
Normbereich
siehe Befundbericht
Methodik
photometrisch (Aggregometrie)
Akkreditierte Untersuchung
Nicht akkreditierbarInformationen
Indikation: V.a. angeborene Thrombozytenfunktionstörungen, therapeutisches Monitoring einer aggregationshemmenden Therapie durch ASS oder Clopidogrel
In unserem Laboratorium wird die Aggregometrie nach Born durchgeführt. Zur Auswertung kommt insbesondere die maximale Aggregation in %, normalerweise in allen Ansätzen > 70 %, aber auch die Form der Aggregationskurve. Angeborene Funktionsstörungen wie das von Willebrand Syndrom Typ I, IIa, IIb und III, Morbus Glanzman-Naegeli oder das Bernard-Soulier Syndrom zeigen abgeflachte Kurven bei mangelnder Aggregation. Im Fall des von Willebrand Syndrom ist es möglich, mittels unterschiedlicher Ristocetin-Konzentrationen den besonderen Typ IIb zu diagnostizieren. Das "Storage pool Syndrom" ist eine durch einen Mangel an Alpha- und/oder Delta-Granula hervorgerufene, milde hämorragische Diathese. Andere Medikamentenklassen wie u.a. nichtsteroidale Antirheumatika, Cephalosporine, Penicilline, Chemotherapeutika beeinträchtigen ebenfalls die Aggregationsfähigkeit der Thrombozyten. Ein weiteres, breites Indikationsfeld für die Durchführung der Thrombozytenfunktiontests ist das therapeutische Monitoring einer aggregationshemmenden Therapie durch ASS oder Clopidogrel. Die gewünschte therapeutische Hemmung der Plättchenfunktion zeigt sich bei Aspirintherapie insbesondere in einer verminderten Aggregationsfähigkeit bei Arachidonsäure und Kollagen, bei Clopidogreltherapie in einer Verminderung der Aggregation von ADP, bei Non-Respondern bleibt diese Hemmung aus und ist nur wenig vermindert. Ein Therapiemonitoring der Glykoprotein GPIIb/IIIa-Hemmer erfolgt durch die Testung von TRAP 6 (Thrombin receptor activating protein). Darüber hinaus ist die präoperative Kontrolle der Plättchenfunktion nach Absetzen der Antiaggregationstherapie empfehlenswert. Die Fragestellung einer erhöhten Aggregationsbereitschaft der Plättchen bei Patienten mit thrombotischen Ereignissen kann durch die "Titrierung" der Stimulusintensität mit ADP und Epinephrin untersucht werden. Patienten mit einem sogenannten "sticky platelet" Syndrom sollen bereits in-vitro bei niedrigen Konzentrationen eine starke Spontanaggregation zeigen.
Indikationen
- siehe auch Blutungsneigung (Hämorraghische Diathese)
- siehe auch Gerinnungsstörungen
- siehe auch Petechien
Informationsstand
04.03.2022