Vitamin H (Biotin)
Präanalytik
Keine Kassenleistung!
Die frisch abgenommene Probe (Serum oder Plasma) muss nach der Abnahme bei 4°C aufbewahrt werden
Lipämische und hämolytische Proben können zu fehlerhaften Ergebnissen führen
Beeinflussung des Messwertes möglich duch: Antazida, Antibiotika, Antiepileptika, Panthothensäure (hochdosiert), Zytostatika und Alkohol.
Material
2 ml Serum
2 ml Plasma
Normbereich
> 250 ng/l: ausreichende Biotinversorgung
Methodik
ELISA
Akkreditierte Untersuchung
JaInformationen
Vitamin H, auch als Biotin oder Vitamin B7 bezeichnet, ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem Vitamin-B-Komplex. Biotin ist die prosthetische Gruppe der Carboxy-Transferasen, durch die auch im menschlichen Körper CO2 gespeichert wird. Biotin ist genügend in den üblichen Nahrungsmitteln enthalten und überwiegend an Proteine in Pflanzen und tierischem Gewebe gebunden; zusätzlich kommt es in Form von Biocytin (Verbindung mit der Aminosäure Lysin) in Gemüse, Milch und Früchten vor. Mit der Nahrung wird Biotin in freier und gebundener Form aufgenommenen. Das proteingebundene Biotin wird im Magen-Darm-Trakt zu Biocytin verdaut und ausschließlich durch das Enzym Biotinidase zu Biotin und freiem Lysin hydrolisiert. Seine weitere Resorption erfolgt hauptsächlich im proximalen Dünndarm. Für den menschlichen Organismus ist Biotin von umfangreicher Bedeutung. Eine zentrale Rolle nimmt es bei wichtigen Stoffwechselvorgängen wie Gluconeogenese, Fettsäuresynthese und Aminosäurestoffwechsel ein; ferner hat Biotin Einfluss auf das Wachstum und Erhaltung von Blutzellen, Talgdrüsen, Haut, Haaren und Nägel. Biotinmangelerscheinungen können aufgrund angeborener Stoffwechselstörungen (z.B. Biotinidasemangel), falscher Ernährung oder Lebensbedingungen, die eine erhöhte Biotinversorgung erfordern (z.B. Schwangerschaft, Stillzeit oder Leistungsport), entstehen. Eine Unterversorgung an Biotin zeigt sich durch verschiedene Erkrankungen an Haut, Haaren und Nägeln. Dabei reichen die Krankheitsbilder von brüchigen Fingernägeln über verschiedene Alopezieformen bis hin zu schuppenden, erythematösen und seborrhoischen Dermatitiden. Normale Biotinspiegel bewegen sich zwischen 200 und 1200 ng/l. Da der Biotinspiegel von einem zum anderen Tag um bis zu 100% schwanken können, ist eine Biotinbestimmung an zwei bis drei Tagen zur sicheren Diagnose des Mangels als auch zur Verlaufskontrolle bei Substitutionstherapie ratsam.
Informationsstand
23.05.2023