CDT (Carbohydrate Deficient Transferrin)

Präanalytik

  • Potenzielle analytische und genetische Interferenzen (Varianten, CDG) und Kurvenanomalien (z. B. bei Leberzirrhose, monoklonalen Komponenten) werden in der Kapillarelektrophorese erkannt und im Befund kommentiert.

  • Die Quantifizierung von CDT kann bei hämolytischen Proben oder unvollständig geronnen Seren mit Fibrinogen gestört sein.

Material

2 ml Serum, Messung aus EDTA-Plasma nicht möglich

Normbereich

normwertig: < 1,3 %
Graubereich: 1,3 -1,6 % 
pathologisch: > 1,6 %

Methodik

Kapillarelektrophorese

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Für den Nachweis von chronischem Alkoholkonsum sind indirekte Zustandsmarker wie GGT, ALT/ALAT, ASA/ASAT, MCV und CDT im Blut geeignet. CDT ist dabei der spezifischste Marker und kann dem Ausschluss eines chronischen, exzessiven Alkoholkonsums dienen.
Physiologischerweise liegt Transferrin zum Großteil in der Tetrasialo-Isoform vor mit 2 Kohlenhydratketten mit je 2 endständigen Sialinsäuren. Bei chronischem Alkoholkonsum kommt es zu einer gestörten Glykosilierung mit einem Anstieg von Isoformen, denen ein oder zwei N-Glykane fehlen (Disialo-, Monosialo- und Asialo-Transferrin). Diese werden zusammenfassend als CDT bezeichnet. Eine CDT Erhöhung tritt bei einem Alkoholkonsum von 50–80 g Alkohol/Tag an wenigstens 7 aufeinander folgenden Tagen auf. Unter Abstinenz fällt CDT mit einer Halbwertszeit von etwa 14 Tagen in den Referenzbereich.

Gemäß der S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ (AWMF-Register Nr. 076-001, 2020) soll CDT in Kombination mit anderen Parametern bestimmt werden (z.B. GGT und MCV), um die Sensitivität zu erhöhen.  

Limitationen:

  • Personen mit einem moderaten Konsum oder einem episodischen Trinkmuster können CDT-Werte im Normbereich aufweisen

Indikationen

Informationsstand

07.06.2023

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