Hämatologie und Hämostaseologie

Hämatologie

Blutzellzählungen und -differenzierungen (große und kleine Blutbilder, automatisiertes Differentialblutbild) werden unter Verwendung moderner Hämatologie-Automaten durchgeführt. Pathologisch auffällige Blutbilder werden zusätzlich unter dem Mikroskop beurteilt.

In der Durchflusszytometrie können Blutzellen durch immunologische Markierung mit fluoreszenzmarkierten Antikörpern zusätzlich auf bestimmte Eigenschaften, wie die Expression von Oberflächenantigenen auf Lymphozyten analysiert werden.

Immunhämatologie

Das blutgruppenserologische Labor führt Blutgruppenbestimmungen (AB0-System und Rhesusformel), sowie Untersuchungen auf schwangerschafts- oder transfusionsmedizinisch relevante Antikörper durch.

Blutgruppen werden durch Antigene auf der Erythrozyten-Membran charakterisiert. Diese sind überwiegend bereits bei der Geburt ausgeprägt. Von den mehr als 400 bekannten Antigenen haben vor allem das AB0-System, das Rh-System und das Kell-System klinische Relevanz. Blutgruppenserolgische Bestimmungen sind für Transfusionen und die durch Isoantikörper gegen fetale Erythrozyten verursachte fetale Erythroblastose.

Probleme mit irregulären Antikörpern treten bei Transfusionen und als Erythroblastosis fetalis oder Morbus haemolyticus neonatorum – überwiegend aus dem Rhesus- und Kell-System – bei Schwangerschaften auf. Die Bestimmung des Rhesusfaktors ist daher insbesondere für Schwangere wichtig und gehört daher zu den gesetzlich vorgeschriebenen Laboruntersuchungen.

Hämostaseologie

Grundsätzlich ist bei Störungen der Hämostase das Gleichgewicht zwischen Gerinnungspotential und den entsprechenden gegensätzlich wirkenden Systemen, den Inhibitoren und dem fibrinolytischen Potential gestört. Eine Verminderung des Gerinnungspotential führt zu einer Blutung, eine Steigerung zu einer Thrombose – beides kann lebensbedrohlich sein.

Globaltests

Sie geben Aufschluss über die Funktion aller zur Fibrinbildung führenden Reaktionen. Die Globaltests sind recht unempfindlich, daher werden nur schwere Gerinnungsstörungen erfasst.

Phasentests

Mit diesen Verfahren kann ein Defekt in einer der Phasen des Gerinnungssystems lokalisiert werden.

Faktorentests

Durch Verwendung eines Mangelplasmas ist eine quantitative Bestimmung der Aktivität einzelner Faktoren möglich.

Zusammengefasst umfassen Globaltests entweder das endogene oder exogene System, Phasenteste entweder die drei Phase oder bilden eine Kombination mehrerer Tests. Faktorenbestimmungen werden nach Lokalisation der genauen Phase des Defekts durchgeführt.

no imgage found