Messunsicherheit
Laborbefunde enthalten zwei wichtige Informationen:
- Wie verhält sich der gemessene Wert in Bezug auf den Referenzbereich?
- Gibt es eine signifikante Veränderung zu Vorbefunden?
Die Analysenergebnisse unterliegen der sogenannten Messunsicherheit, deren Größenordnung von präanalytischen und analytischen Einflüssen bestimmt wird.
Die Messunsicherheit ist nach ISO/DIN 3534-1 als Schätzwert definiert, der den Wertebereich angibt, innerhalb dessen der wahre Wert zu erwarten ist. Eine medizinisch valide Interpretation von Laborbefunden ist nur möglich, wenn die Messunsicherheit der jeweiligen Analysenmethode bekannt ist. Eine Longitudinalbeurteilung von Befunden ist nur unter Einbeziehung dieser Größe möglich.
In die Beurteilung der Messunsicherheit müssen alle möglichen Quellen der Variabilität, insbesondere auch die Probennahme, mit einbezogen werden. Die entsprechenden Normen geben daher ausdrücklich an, dass eine Beurteilung der Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit allein nicht ausreichend ist.
Im Rahmen der Qualitätskontrolle wird die Berechnung der analytischen Präzision und Richtigkeit für alle quantitativ bestimmten Parameter ständig aktualisiert.
Die Verantwortlichen für die verschiedenen Laborbereiche stehen zur Interpretation der Signifikanz eines Befundes jederzeit zur Verfügung. Aktuelle Daten zur analytischen Messunsicherheit sowie relevante Einflüsse präanalytischer Faktoren werden zur Beurteilung des jeweiligen Befundes berücksichtigt.